20.10.2010 17:09:20
Heute sind wir nach Chios-Stadt gefahren, um einen Pressetermin zu absolvieren. Organisiert von www.helmepa.gr - einer Umweltschutzorganisation, haben dort 45 Kinder und deren Lehrer sowie Kamerateam und Fotographen auf uns gewartet.
Die Kiddies hatten wirklich richtiges Interesse, haben sich schon auf unserer Website vorinformiert - wir waren begeistert!
Das Wetter hat auch mitgespielt, wir mussten gegen ca. 20 Kt Wind gegenan hinfahren, retour hat uns der Wind wieder geholfen. Wir sind wieder wohlbehalten retour in der Marina Chios. Morgen Donnerstag wird das Boot aus dem Wasser gehoben und den Winter über in Chios bleiben.

11.10.2010 15:59:18
Wir haben uns auf einen schönen "Sonnen-Segeltag" gefreut, wollten eigentlich nach Marmaro, eine kleine Bucht am Nord-Ost-Eck der Insel Chios.

Unterwegs sehen wir zuerst einen Schwarm fliegende Fische - ca. 15cm lange sardinenähnliche Fische mit extrem verlängerten Brustflossen mit denen sie bis zu 300m weit fliegen können. Danach springende Delfine, und gegen Mittag sehen wir unsere deutschen Freunde von der SY Tongij, die wir bereits seit Bulgarien immer wieder treffen. Siehe Foto.
Nur wenige Minuten nach uns sind sie gestartet, ursprünglich wollten sie noch in Lesvos bleiben, aber nachdem sie den Wetterbericht gesehen hatten, zogen sie es vor, uns nachzueilen. Aus den angesagten 5 Knoten Wind aus West wurden 15 aus Ost und eine für dieses Lüfterl ungewöhnlich hohe und kurze See. Die Solarwave hat die Wellen zwar gut geschluckt, aber es hat immer wieder bis aufs Deck gespritzt. Weil ich es mir vorgenommen hatte, habe ich trotz des Seegangs ein Motorservice beim Generator gemacht - dafür durfte er eine halbe Stunde laufen um den Öl- und Filterwechsel zu erleichtern.
Angeregt von den Tongijs, die meinten, das Wetter werde schneller schlechter als erwartet, haben wir Marmaro storniert und sind nun mit ca. 5,4 Knoten nach Chios in die Marina unterwegs.
Ein paar Stunden später:
Wir sind mit dem letzten Tageslicht gut angekommen, haben heute über 50 SM zurückgelegt. Tongji teilweise mit Segel, teilweise mit Motor - wir wollten ja schließlich alle vor Einbruch der Dunkelheit da sein.
Die "Marina" präsentiert sich im schlichten Wrack-Look, ein paar kleine Fischerboote, ein paar alte Frachter, die wohl ewig hier liegen werden - falls sich jemand frägt, wohin die EU-Subventionen für infrastrukturelle Maßnahmen hingekommen sind - hier sind sie! Ursprünglich hätte das ein schicker Yachthafen werden sollen.

11.10.2010 06:22:26
Wir haben einen Tag in einer hübschen Bucht neben Dikili verbracht - Badeausflug - danach sind wir wieder nach Mythilene gefahren. Weil es technisch nicht anders geht ist dieser Eintrag zeitlich nicht ganz korrekt. Wir waren am 7.10. dort.

02.10.2010 14:22:07
Schöne Altstadt, kompliziertes Prozedere beim Einchecken in Griechenland, lauter Liegeplatz an der Stadtmole, das sind die ersten Impressionen.
Wir sind gespannt, was es hier alles zu sehen gibt.
Am Foto die Festung von Mytilene, die über der Einfahrt trohnt.

02.10.2010 10:42:51
Elf Stunden habe wir für die 52 SM lange Fahrt nach Ayvalik benötigt, überwiegend glatte See mit einer alten Dünung aus Süden. Durschnitt 4,6 kt - die Sonne steht ja nicht mehr sehr hoch - durchaus repektable Werte.
Wir ankern vor dem ehemaligen Fischerdorf, das ebenso wie Bozcaada sehr touristisch geworden ist. Es besteht praktisch nur aus Restaurants und Verkaufsständen für Souvenirs, alle paar Meter wird man angesprochen, "Hallo wie gehts, wollen Essen?
Dennoch, sehr hübsch, sehr gepflegt.

30.09.2010 11:33:59
SOLARWAVE IN DER ÄGÄIS!

Nach über 2300 Meilen - ca. 4300 km - hat die Solarwave das Mittelmeer erreicht. Das Wetter ist prachtvoll schön, wir sitzen vorne am Bug, haben heute bereits 4 x Delfine gesichtet, einmal waren sie unmittelbar am Boot. Heike hat als MIttagsimbiss Wraps gemacht pfannkuchenartige Teigblätter, belegt mit Salat, Tomaten, Schinken oder Putenstreifen - dann werden sie zusammengerollt und in hübsche Form geschnitten - siehe Foto. Der Herr neben Michael ist Cristian, ein Großunternehmer aus Bukarst, der uns vor einigen Wochen in abenteuerlicher Fahrt quer durch Rumänien noch rechtzeitig zum Flughafen gebracht hat. Nun macht er Urlaub auf der Solarwave.
Nach knapp 5 Std. angenehmer Fahrt (26 Meilen) sind wir in der wunderschönen Marina in Boccada angekommen und werden nach langem wieder mal Baden gehen. Türkises kristallklares Wasser, bunte Fische - herrlich!
Nun kann man wirklich sagen - wir sind angekommen!

29.09.2010 13:25:47
Nach 3 Tagen mit starkem Gegenwind sind wir heute früh morgens nach Canakkale aufgebrochen, da gegen Mittag der Wind meist zunimmt.

Da wir seit nunmehr 16 Tagen als U-Boot in der Türkei sind - haben wir heute endlich einklariert und dürfen nun offiziell den ersten Landspaziergang machen ;-)

Ab heute haben wir wieder Gäste an Bord - wir freuen uns schon sehr auf die türkisch-griechische Inselwelt.

Details dazu gibt es wieder auf der Homepage im Blog.


Am Foto: links ein Containerfrachter, rechts ein Autofrachter - unglaublich große Schiffe fahren in den Dardanellen - eines nach dem anderen wie Perlen auf einer Schnur

27.09.2010 11:07:52
Die Einfahrt in die Dardanellen haben wir geschafft.

Zuvor noch ein paar Worte zu Aksaz: wir haben dort wieder so unglaublich nette Menschen kennen gelernt - freundlich, zuvorkommend, unvorstellbar gastfreundlich, haben uns mit Geschenken aus dem eigenen Garten und mit Essen überhäuft - mit Tränen in den Augen haben wir uns von unseren Freunden verabschiedet - Freunde, die wir nur einen Tag zuvor kennengelernt haben - danke, es ist schön, dass es Menschen wie euch gibt!

Nun aber zum heutigen Tag:
Gestern hieß es, die Fähren in Canakkale seien eingestellt wegen zu hoher Seen, unsere Devise - weil wir ja unter Zeitdruck sind - mal losfahren und schauen. Da entlang der Südküste bei Südwind keine Wellen sein können, hatten wir ja immer noch die Möglichkeit einfach vor der Einfahrt in die Dardanellen umzukehren und wieder retour zu fahren.
Die ersten 15 Meilen war das Wasser spiegelglatt, wir hatten Besuch von einer Delfinschule - siehe Foto.
Circa 4 Meilen vor der Nordeinfahrt - wo sich das Marmarameer zu den Dardanellen verengt - begann der Gegenwind, wurde immer stärker und auch die Seen wuchsen, wurden steil und unangenehm.

Der Fluchthafen falls wir umkehren müssten war schon vorher klar, wir wollten es aber versuchen.

Um es kurz zu machen, die Solarwave wurde durch die Gischt, die vorne über kam, ein wenig gepökelt. Wir natürlich auch, weil wir ja meistens am Vordeck sitzen und von dort aus das Boot lenken. Da die Anspannung sehr groß war, ob es uns trotz der sehr schlechten Wetterprognose gelingen würde, zumindest in die Dardanellen einzufahren, haben wir uns mit Lapseki als Etappenziel begnügt. Die Weiterfahrt wäre zu riskant, weil der nächste Hafen das 20 SM (das sind bei starkem Gegenwind ca. 5 Stunden) entfernte Canakkale ist. Nach dem Essen sind wir erschöpft umgefallen und haben geschlafen.

Wind von vorne mit derzeit ca. 20-25 Knoten in Böen gegen 30 Knoten - in Verbindung mit entgegengesetzter Strömung von 3-4 Knoten kann eine Herausforderung sein - vor allem für ein Solarboot.
Wir warten auf besseres Wetter.

25.09.2010 14:31:11
Von Erdek sind wir am Samstag zuerst nach Avsa gefahren und haben dort angelegt - da es aber erst 13 Uhr und das Wetter schöner als vorhergesagt war, haben wir die Leinen wieder losgemacht und sind weiter nach Aksaz gefahren, einen kleinen Fischerdorf am Eingang der Dardanellen. Da heute Sonntag leider wieder mal eine Gewitterfront durchzieht und Wind mit 25 Knoten - in Böen bis 40 kt aus Süden angekündigt ist, müssen wir wieder einen Hafentag einlegen. So starker Wind von vorne und Strömung von hinten kann sehr unangenehme Wellen in diesem Kanal ergeben, zudem gibt es da kaum Schutzhäfen. Es ist stark bewölkt und es regnet immer wieder leicht.

Das Foto zeigt Heike mit den Honoritäten des Dorfes - unter anderem den Bürgermeister und 2 Männer die in Deutschland gearbeitet haben - Mehmet, der Herrn neben Heike hat uns zu Abendessen und Raki eingeladen. Die Rakiflaschen sind unsichtbar unter dem Tisch .... ;-)

Details über die letzten Tage und weitere Fotos finden Sie im aktuellen Beitrag unter der Weltkarte.

21.09.2010 12:19:25
Wir sind nach Erdek gefahren, nachdem es von Avsa nur schlechte Verbindungen zum Festland gibt und am Freitag Crewwechsel ist - da versuchen wir schon einen Ort zu finden, von dem aus es gute Verbindungen zum nächsten Flughafen gibt - und das ist hier in Erdek gegeben.

Erdek ist eine mittelgroße Stadt, etwas Industrie, viele Fischerboote und freundliche Menschen, die uns gleich beim Anlegen helfen.
Nun stehen wir in dicht gedrängt und gut getarnt im Hafen .

20.09.2010 16:26:21
So - heute hatten wir einen schönen Badetag - die Vorgeschichte:
Der Wetterbericht sagt für Mittwoch und Donnerstag viel Wind voraus. Ursprünglich wollten wir heute zu den Dardanellen, morgen nach Canakkale - aber in den Dardanellen wäre mit einer starken Düsenwirkung bei nördlichen Winden zu rechnen gewesen, also haben wir umdisponiert und sind heute nur ca 3 Meilen zur südlich von Marmara gelegenen kleinen Insel Avsa in eine Badebucht gefahren und sind dort vor Anker gegangen. Herrlicher Wind mit 4 Bft, Sonne, mit dem Smartkat ging es flott auf einer Kufe dahin. Perfektes Segelwetter. Einen Propeller und die Welle habe ich von massiven Muschelablagerungen gereinigt, die haben schon spürbar Energie gekostet.

Gegen Abend wurde es mehr, der Wind hat gedreht, auf unserem Ankerplatz wurde es ungemütlich, so sind wir in die neu erbaute und offenbar noch nicht eingeweihte Marina gefahren.
Hier liegen wir nun sicher an einer Mole, gut geschützt, ein Fischer hat uns gesagt, für morgen erwarten sie 7 Bft. - kein Wetter bei dem man weiter fährt, wir sind froh, nicht in die Dardanellen eingefahren zu sein, da wäre es ungemütlich geworden.
Jedenfalls konnten wir einen ruhigen Tag genießen, morgen werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit da bleiben und besseres Wetter abwarten.

19.09.2010 06:23:08
Wir sind in Saraylar auf der Insel Marmara - hier bauen sie , weil sie nun mal nichts anderes haben, selbst den Wellenbrecher aus Marmor .....
Kleines idyllisches Dörfchen - bis auf den allgegenwärtigen Muezin, der noch im Dunkeln ein Liedchen zum Besten gibt und damit zum Gebet ruft.

17.09.2010 13:19:01
Silivri liegt ungefähr in der Mitte der Nordküste des Marmarameeres.
Es war eine herrliche gemütliche Fahrt wie wir sie lieben - übrigens die erste auf der ganzen Reise - völlig ruhiges Meer, eine leichte Brise von achtern, kaum Verkehr, stressfrei entlang der Küste, gut 6 Stunden waren wir unterwegs für 30SM - knapp 5 Knoten Schnitt. Weil wir morgen ja über 40 Meilen fahren wollen, war es unser Ziel mit vollen Batterien anzukommen - hat geklappt. Heute ist ein Großeinkauf fällig, weil wir ja seit fast 2 Monaten nicht mehr richtig nachgekauft hatten.

16.09.2010 13:10:34
Istanbul ist eine absolut beeindruckende Stadt - wunderschöne Bauten, Wohnsiedlungen mit Bosporus-Blick, dutzende Kilometer lange Einkaufsstraßen mit Cafes und Restaurants, für alle die es sich leisten können bietet Istanbul eine erstaunliche Lebensqualität.
Alle anderen verschwinden wie überall in der Anonymität einer Großstadt mit ca. 25 - 30 Millionen Einwohnern - so genau weiß man das nicht .....es ist die größte Stadt Europas und eine der größten der Welt

Wir stehen neben der Ataköy Marina vor Anker, in der Marina selbst war kein Platz für uns - die Solarwave ist wieder mal zu groß.
Wo mag der Mist und die Fäkalien einer solch unglaublich großen Stadt wohl landen - haben wir uns während der Fahrt durch den Bosporus gefragt - jetzt wissen wir es. Dicke Kanalrohre und eine entsprechende Brühe definieren die billigen Viertel der Stadt, die offenbar gleich hinter der mondänen Ataköy und dem Sheraton beginnen - die ursprünglich angepeilte Bucht haben wir fluchtartig wieder verlassen, unerträglicher Gestank und es sieht aus wie unmittelbar nach dem Ablassen des Fäkalientanks ..... unser neuer Ankerplatz liegt strömungsbedingt geruchsmäßig sehr günstig nur wenige Meter weiter - mit WLAN von Ataköy, Sheraton und Novotel - was halt gerade geht. Wie überall.
Auf das Baden verzichten wir heute dennoch.

In unserem vorherigen Hafen Rumelifeneri am Nordeingang zum Bosporus sind wir ja außerordentlich freundlich aufgenommen worden, 2 Tage längs an einem Fischerboot gestanden - wir waren das fünfte Boot im Päckchen - das erleichtert den Landgang nicht gerade! Hat aber geklappt.

Morgen geht es an der Nordküste des Maramarameers entlang weiter nach Westen.

Am Foto die Sultan-Achmed-Moschee

14.09.2010 15:25:07
Nach einem anspruchsvollen 11 Stunden-Tag sind wir gut in einem Fischereihafen in der Einfahrt des Bosporus angekommen!

Endlich sind wir da - das letzte Stück hat uns ganz schön Nerven gekostet, mehrere Anläufe waren wegen des schlechten Wetters notwendig, auch heute war die Fahrt geprägt von unangenehmen Kreuzwellen aus 3 Richtungen. Unterwegs sind wir in eine "Fuchsjagd" von ca 20 Fischkuttern gekommen, zuerst bestaunt und von allen Booten umringt, dann glaubten wir, plötzlich zur Beute geworden zu sein, offenbar war unter uns ein Fischschwarm - nichts wie weg!

In der Einfahrt des Bosporus waren wieder viele AIS Signale von wartenden Frachtern am Bildschirm - siehe Foto - die grauen Dreiecke sind Frachter, das schwarze Bootssymbol sind wir, rechts unten das rote Kreuz unser Wegepunkt für die Einfahrt in den Bosporus. Diese Vielzahl an Booten war aber kein Problem, die meisten sind ja nur gestanden und haben gewartet, direkt in der Einfahrt herrschte aber dann Verkehr wie auf der Autobahn, unzählige kleine Fischerboote fuhren rein oder raus - schlussendlich - es hat alles geklappt! - Wir sind heilfroh da zu sein.

Nun erwarten wir unsere Gäste und dann gehen wir (hoffentlich gut) essen - heute war wetterbedingter Fastentag.

13.09.2010 12:53:12
Nun haben wir es doch noch geschafft!

Die Wellen waren unangenehm, ein alter 2m-Schwell aus Ost und einer aus Nord und anfangs eine Brise aus West, die sich aber ab 10 Uhr in ausgewachsene 5-6 aus Nord-Nord-Ost drehte und am Schluss ca. 1m hohe frische Windsee produzierte - und fertig ist die Schaukelpartie! Wir hatten Glück. die Wellen waren meist rund, gegen Nachmittags begannen sich die größeren allerdings zu brechen, das ergab dann einen schönen Surf und das Wasser rauschte wie ein Wildbach zwischen den Rümpfen durch, wenn sich eine See hinter uns brach. Wir fuhren meist 6 Knoten, streckenweise sogar über 7 (mit Strömung).
Zwei Segler, die kurz nach uns gestartet sind, sind uns auf der ersten Teiletappe nach Tzarevo zum Ausklarieren
ein paar hundert Meter näher gekommen, auf der zweiten Etappe von Tzarevo nach Igneada waren wir deutlich schneller - sagen wir mal - heute wäre die "Windwave" ca. gleich schnell gewesen wie die Solarwave
Igneada ist unseren Informationen zu Folge ein Miltärstützpunkt ohne dauernde Bewohner - keine Häuser. Tatsächlich sehen wir dutzende Häuser am Hügel und zig Fischkutter ...... wie auch immer, wir haben noch nicht einklariert, deshalb bleiben wir außen vor Anker - hier ist es absolut ruhig wie in einem Swimmingpool, nur der Wind fegt noch, macht aber keine Wellen - herrlich geschützt die Bucht!
Die Küstenw3ache war schon da und hat unsere Pässe kopiert. Da herrscht Ordung!

Für morgen ist ruhigere See vorhergesagt - na mal sehen - jedenfalls werden wir morgen ebenso wie heute sehr früh aufstehen um in Istanbul unsere nächsten Gäste an Bord zu nehmen - unter anderem den bekannten Weltumsegler und Buchautor Claus Gintner mit seiner Frau Heidi.

Am Foto überholt uns gerade eine ca. 1m hohe brechende See.

08.09.2010 09:57:41
12 Uhr: Wir sind nach Tzarevo nur zum Ausklarieren gefahren.
Der Wind hat aufgefrischt - leider genau von vorne, die Wellen werden höher, ein bisserl unangenehm.

13 Uhr:.
Nach dem Ausklarieren - das vor Buganker und Heckleinen bei kräftigem Seitenwind nicht so ganz ohne war, hat sich unser Anker noch in einer der vielen Ketten am Boden eines solchen Hafenbeckens verfangen, gemeinsam mit etlichen Leinen kam eine armdicke Kette ans Tageslicht. Nach 20 Minuten waren wir wieder frei und sind hinaus gefahren. In der Zwischenzeit hat der Wind so weit aufgefrischt, dass uns eine Weiterfahrt als unvernünftig erschien - zumal der nächste mögliche Hafen lediglich ein unbewohnter türkischer Militärstützpunkt in 20SWm Entfernung ist - dazwischen nur Steilüste.
Mit Genehmigung der bulgarischen Behörden drehen wir um und fahren nach Sozopol zurück um eine Wetterbesserung abzuwarten.

Am Tag darauf erscheinen die Behören bei uns am Boot - sind extra aus Burgas angereist - außerordentlich freundlich von Ihnen!!! - damit wir wieder an Land gehen dürfen, wir sind ja offiziell schon ausklariert.

Das Bild zeigt eine Straße in TSozopol - ich muss meine Aussage vom letzten Blog korrigieren - Sozopol ist deutlich schöner als Nessebar weil:
a; gibt es ebensoviele oder mehr schöne Häuser in gutem Erhaltungszustand
b; viel weniger Touristen
c; ist die Stadt noch wesentlich ursprünglicher und nicht so von Tourismus versaut wie Nessebar.

Sehenswert sind sie alle beide!

07.09.2010 16:55:28
Sozopol ist ähnlich wie Nessebar, nur nicht so "freilicht-museumsartig" - aber gleich viele Touristen, und Verkaufsstände. Wenn man wählen kann, dann nehme man Nessebar.
Wir bleiben auch hier nur eine Nacht, die Zeit drängt, wir bekommen Gäste in Istanbul und das Wetter wird laut Wetterbericht deutlich schlechter, also fahren wir hurtig weiter nach Tzarjevo, dem letzten Ort in Bulgarien. Die See ist unruhig, wir fahren mit fast 6 Knoten um früher dort zu sein.

06.09.2010 14:37:57
Nessebar- Museumsinsel
Noch nie zuvor haben wir eine solche Häufung von Restaurants und Souvenirshops gesehen - unglaublich - ein Freilichtmuseum als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO, und dennoch so verkommerzialisiert. Wunderschön und abschreckend zugleich. Nun am Ende der Saison in Bulgarien waren noch immer Menschenmassen in den Straßen, kaum vorstellbar, wie es hier im Juli und August zugehen mag.
Dennoch - absolut sehenswert, wohnen kann man hier ohnehin nicht, wenn man in einem der vielen Hotels an der Goldküste Urlaub macht, lohnt sich ein Ausflug nach Nessebar immer.

06.09.2010 07:04:02
Varna - mit unseren Gästen sind wir am 5.9. von Balchik nach Varna gefahren, dort den Kanal / Flusslauf hoch bis in den großen See östlich (hinter) Varna. Wunderschöne Fahrt, tolle Landschaft. Varna ist eine Großstadt mit im Sommer über einer Million Einwohnern, die sich außerhalb der Saison ungefähr halbiert.
Großer Frachthafen, vor der Stadt dutzende Schiffe, die auf das Laden oder Entladen warten. Kräne und Hochhäuser prägen das Stadtbild.

Heute ist der erste Tag, an dem wir mit Segel definitiv schneller wären - ca. 15 Knoten Wind von steuerbord achtern, das würde für ca 6 Knoten Geschwindigkeit reichen - wir fahren jedoch nur ca. 4,5 Knoten. Es ist aber noch früh, die Sonne nicht hoch und unsere Batterien vom Vortag noch recht leer, daher fahren wir recht gemütlich, wollen aber bei stärkerer Sonneneinstrahlung = mehr Energie - noch ein wenig zulegen.
Nachtrag - ca. 3 Stunden später - der Wind hat nachgelassen, wir sehen bereits die 2 Boote, die eine Stunde vor uns die Marina Varna verlassen haben.
Nachtrag bei Ankunft in Nessebar: wir haben sie beide überholt, nachdem wir bereits Abend gegessen hatten, sind sie dann angekommen ..... und wieder hat das Sonnensegel gegenüber dem Windsegel gewonnen!
Und das Sonnensegel kann im Hafen sogar Bier kalt machen und Spaghetti zum Kochen bringen - Das Windsegel ist zusammengerollt und ruht sich aus ... ;-)

Der Skipper hat sich eine Infektion am Knie zugezogen - Ursache unbekannt - die ihm gestern das Gehen fast unmöglich gemacht hat. Nach dicken Betaisodona - Auflagen seit nunmehr 2 Tagen ist es heute deutlich besser - herzlichen Dank an Herrn Dr.med. Martin Odrei aus Klagenfurt für seine weitsichtige Zusammenstellung unserer Bordapotheke und seine Unterstützung!

Um 17 Uhr kommen wir in Nessebar an - wir sind gespannt - der Ort soll zwar extrem touristisch aber wunderschön sein - um die Jahreszeit wird es wohl nicht mehr so schlimm werden.

Es herbstelt auch hier bereits sehr deutlich, wir beeilen uns, weiter nach Süden zu kommen, in Griechenland dauert der Sommer ja bedeutend länger.

04.09.2010 18:27:59
Bulgarien! Endlich raus aus Rumänien! Ein schönes Land, leider haben wir auch mit Menschen zu tun gehabt, die Zusagen machen, von den sie wissen, dass sie sie nicht halten werden können, sich in unglaublichem Größenwahn Titel wie Direktor und Präsident verleihen - und auch gleich den Bekanntenkreis in diese Titelvergabe mit einbeziehen, sich unglaubliche Freiheiten genehmigen und außerordentlich unzuverlässig sind. War uns eine Lehre. Details auf der HP.
Nun sind wir in Balchik, ein kleiner Touristenort der gehobene Klasse - mit großzügigem Rabatt zahlen wir 50 Euro pro Nacht.

04.08.2010 19:14:05
Die Solarwave ist nun in Mangalia - ca. 23 SM südlich von Constanta an der rumänischen Riviera - dutzende Hotelburgen und Clubs säumen die Ufer, man glaubt in Italien zu sein .........

Wir haben hier etliche Pressetermine und "Probefahrten" mit offiziellen Vertretern des Landes, verschiedene Bürgermeister, vom Polizei-Gereral über Regierungsvertreter bis zum obersten Chef der Küstenwache war schon alles da.

Vier Fernsehteams und etliche lokale und nationale Zeitungen und Zeitschriften. haben mehrere dutzend Mal berichtet. Das Medieninteresse ist sogar größer als in Österreich.

Wir liegen auf Einladung der Gemeinde während des Stadtfestes hier an der Uferpromenade und machen 30min Cruises für Touristen und Behördenvertreter.

Auf der Homepage unter "Medien" - "Videos" und "Artikel" sind einige der aktuellen Berichte zu sehen.

02.08.2010 16:34:23
Geschafft! Die Solarwave hat die Salzwassertaufe gut überstanden!
Der Wettergott war uns hold - wenngleich der Wetterbericht ein wenig optimistisch war - die Welle war gut 1m und recht ruppig und unregelmäßig - na eben wie die Straßen in Rumänien, die Solarwave hat gleich ein paar Bocksprünge gelernt ....

Alles hat bestens geklappt, in 13 Stunden mit einem Gesamtschnitt von knapp 7 Knoten (ca. 13 kmh) haben wir die ca. 85 SM (ca. 160km) lange Strecke zurückgelegt.

Ein Begrüßungskomitee erwartete uns bereits auf See, das Fernsehen stand an der Mole, morgen kommt der Bürgermeister mit seinem Presseanhang .... und in Mangalia geht es erst richtig los!

02.08.2010 02:33:10
Die Solarwave hat am 2.7.2010 um 05.30 den Kilometer 0 der Donau passiert und ist auf das Schwarze Meer hinaus gefahren. In der Mündung wurde sie von 2 m Wellen begrüßt und gleich getauft.
Weiter draußen reduzierte sich die Wellenhöhe auf 0,5 - 1m. Wir fahren nun bei 700 Motorumdrehungen mit einer Geschwindigkeit von knapp 7 Knoten und werden in ca. 9 Stunden Constanta erreichen, wo die Solarwave von der Presse bereits erwartet wird.
Das Boot liegt sehr gut in den Wellen, es gibt keinerlei Probleme, die Paneele, Batterien und Motoren arbeiten sehr brav und zuverlässig.

Wir haben in Sulina einen Kämpfer für die selbe Sache kennengelernt und ihn gleich zu dieser Jungfernfahrt eingeladen. Johann Held - seines Zeichens 2-facher Donaubezwinger - 2009 mit dem Fahrrad parallel direkt neben der Donau querfeldein über Stock und Stein. Heuer wurde er mit einem Floß aus Plastikflaschen in Regensburg von den Behörden an der Weiterfahrt gehindert - diese Fahrt wird er nächstes Jahr in "zulässiger Bauweise" in einem zweiten Versuch fortsetzen - mit einem Müllfloß das Schwarze Meer zu erreichen. Er wird während der Fahrt Müll aus der Donau sammeln, um auf die Umweltsünden der Anrainerstaaten aufmerksam zu machen.
Heuer ist er nach dem unfreiwilligen Abbruch mit einem Piraten (4,7m Segelboot) kurz entschlossen so mal eben ans die Donau abwärts ins Schwarze Meer gefahren. Willkommen im Club!
Infos unter: www.donautreibgut.de

27.07.2010 12:10:16
Endlich sind wir da!
Seit Monaten sprechen wir davon, jetzt sind wir im Herzen des Deltas - und ich habe meine geliebten Pelikane und kann wieder tausende Fotos machen! Nur 100 Meter von unserem Liegeplatz entfernt ist eine Brutkolonie - Paradies!

Fotos und ausführliche Berichte folgen auf der Homepage in den nächsten Tagen

27.07.2010 10:42:03
nun sind wir nur wenige Kilometer vom Meer entfernt und machen noch einmal einen Schlenker nach Westen - nach Mila 23 - so weit ist das Dorf vom Meer entfernt - wir können das Salzwasser schon riechen!

25.07.2010 04:48:42
Tulcea - das Tor zum Donau-Delta

Nach 5-stündiger einsamer Geradeaus-Fahrt sind wir gestern hier eingetroffen.
DIe Firma Renergys.at hat uns dankenswerterweise einen eigenen Ponton hier besorgt - der "Hafen" besteht aus Schwimmpontons die entlang des Fahrwassers liegen, an denen teilweise bis zu 6 Boote im Päckchen (nebeneinander) liegen. Wir haben einen eigenen sehr schönen Ponton für uns alleine - Herzlichen Dank an Renergys.at!
Tulcea - zumindest die Hafenpromenade - hebt sich sehr positiv von den bisherigen Städten ab, gepflegte Blumenbeete, überbreite Fussgängerzone - wenige Geschäfte oder Cafes, wenige Touristen, die überdimensionalen Wohnanlagen entlang der Promenade stellen sich nach genauerem Hinsehen als Mutprobe für die Bewohner dar. Passanten, die sich unter der Fassade aufhalten, sollten einen Schutzhelm tragen. ;-)

Die marode oft gar nicht so alte Bausubstanz läßt sich nicht kurzfristig austauschen, deutlich bemerkbar hingegen sind jedenfalls die Bemühungen der Stadtverwaltung etwas zu verbessern.
Die Hafenkapitanerie - unnotwendig umständlich hat er nach über 3000 Flusskilometern als Erster bisher meinen Führerschein kontrolliert und für in Ordnung befunden - bemerkenswert jedoch, wie freundlich, höflich und zuvorkommend auch die Behörden hier sind. Wir haben auf der ganzen Fahrt noch keinen mürrischen oder unfreundlichen Uniformträger erlebt. Das musste auch mal gesagt sein!

Heute nachmittag war ein Team des größten rumänischen Fernsehsenders an Bord - Antenne 1 - am Montag wird es in den Nachrichten gesendet.

Wir sind weiter daran, das Boot seeklar zu machen, heute haben wir die Batterien so befestigt, dass sie sich wirklich nicht mehr bewegen können. Morgen folgen Freezer, Kühlschrank und Waschmaschine .........

22.07.2010 20:01:46
Wir sind in Galati eingelangt - nur noch 150 km bis zum Schwarzen Meer.
Wir fahren jeden Tag über 100 km und nie unter 5 kt durchs Wasser und dennoch haben wir ausreichend Energie zum Fahren und für den Haushalt. Heute mussten wir in Galati fast 2 Stunden lang einen Parkplatz suchen, wieder 4 km stromaufwärts fahren (8 kmh über Grund mit halber Leistung) - ich hätte mich ganz schön geärgert, wenn wir da mit einem normalen Dieselantrieb ca. 10 - 15 Liter verfahren hätten! Stattdessen sind wir um 15 Euro ausgezeichnet Essen gegangen - beim Restaurantschiff an dem wir festgemacht haben.

Es ist jedenfalls ein tolles Gefühl, wenn man beinahe "sorglos Energie verfahren" kann, weil am nächsten Tag die Batterien ohnehin wieder voll sind ...

Danach sind noch Reporter von Rumäniens größtem Yachtmagazin - "Yachting" an Bord gekommen, sie haben die Anreise von Bukarest aus nicht gescheut - 480 km! - und sind vier Mann hoch angetreten - am Foto der Chefredakteur mit uns.

21.07.2010 06:54:26
Fortsetzung der Ereignisse in Silistra im letzten Tagebucheintrag - Silistra - Bulgarien:

Wir sind überwältigt von dieser Gastfreundlichkeit - wir können uns kaum vorstellen, dass in Österreich drei Männer, die ihr eigenes großes Unternehmen führen, sich kurzfristigst frei nehmen, um 2 Touristen ihre Stadt zu zeigen.
Bereits auf den letzten fast 3000 km ist uns mehrfach überschäumende Gastlichkeit und Unterstützung zuteil geworden. Das sind nicht wir beide, Heike und Michael, die der Auslöser dafür sind - das ist das Projekt. Die Tatsache, dass sich 2 kleine Menschenkinder aufmachen, um etwas noch nie da gewesenes zu schaffen, es der ganzen Welt zu zeigen, dass es ohne fossile Brennstoffe auch geht. Allen Regierungen und allen großen Unternehmen, die viel mehr Geld und Möglichkeiten hätten als wir.

Unser Herr Umweltminister Berlakovich schreibt sich groß Autarkie auf seine Fahnen, will E-Antriebe fördern - und hat in den ganzen Wochen die wir in Österreich waren nicht einmal die Zeit gefunden auf unsere mehrmaligen Einladungen zu antworten - von irgendeiner Unterstützung natürlich keine Rede - das sind unsere Volksvertreter! Herzlichen Dank!
Der einzige Politiker war die Bürgermeisterin von Dürnstein, die sich die Zeit genommen hat, die Solarwave zu besichtigen. Sonst niemand!

Unsere neuen bulgarischen Bekannten haben sofort die Medien informiert, Minuten später läutete das Telefon, die Chefredakteurin eines großen TV-Senders will exclusiv über Solarwave berichten, die 2 größten Zeitungen des Landes haben sich angeschlossen ....

Auch in Rumänien werden wir in den nächsten Tagen Pressekonferenzen durchführen, auch der Herr Verkehrsminister und etliche andere hochrangige Beamte haben ihr Kommen angekündigt.
Morgen kommen in Galati 3 Redakteure an Bord, die bis Tulcea mitfgahren werden - das größte rumänische Yachtmagazin berichtet exklusiv direkt von Bord!

Doch zurück zu unserem Ausflug nach Silistra:
Als wir am Abend noch von unseren neuen bulgarischen Freunden zur Fähre gebracht werden, fällt es uns schwer Abschied zu nehmen. Solche Herzlichkeit und Gastlichkeit über alle Sprachbarrieren hinweg tut wirklich gut. Danke!
Wahrscheinlich werden wir uns an der bulgairschen Schwarzmeerküste wiedersehen - wir freuen uns darauf!

Tags darauf - Mittwoch - der Wetterbericht ist gut, die Batterien sind voll, um 06.30 fahren wir los - der Sonne entgegen. Die Landschaft wechselt - die Pappelhaine werden rarer, eine Graslandschaft öffnet die Enge es Flusslaufes und gibt den Blick des Betrachters frei bis zu den entfernt liegen Dörfern.
Handarbeit ist hier die Devise - kein Traktor erleichtert die Feldarbeit. Pferde, Ochsen oder Esel werden vor den Karren gespannt um die Ernte einzufahren oder das selbst produzierte Gemüse auf den Mark zu fahren.
Selbst zum Baden fährt man mit der Pferdekutsche.

Die Donau-Au ist hier teilweise mehrere Kilometer breit, vor allem bei Hochwasser. Der eigentliche schiffbare Fluss misst hingegen nur zwischen 100 und 500 Metern - die Fahrrinne ist oft noch deutlich schmäler.

Wir sind in den Borcea-Arm abgebogen, der eine leichte Abkürzung gegenüber dem Hauptfahrwasser bildet.
Er weißt keine Untiefen auf, man muss nicht im Zick-Zack um Sandbänke fahren, was teilweise recht ermüdend ist. Heute ist also Ausspannen angesagt - in vielen Mäandern zwar, aber eben ohne Untiefen fährt es sich wesentlich ruhiger.
Am Abend können wir an einem alten Dampfer längsseits gehen - es hätte ein ruhiger Abend werden können, wenn nicht unser Abwassertank (WC) verstopft wäre - aber 2 Stunden später haben wir mit Trick 17 das Problem gelöst, alles läuft wieder und jeder kann in Ruhe seinem Geschäft nachgehen .... ;-)
Danach bleibt noch Zeit für ein Hirter Bier mit den Nachbarn - siehe Foto

21.07.2010 03:40:34
Auf der Fahrt nach Silistra begegnet uns ein Gewitter, Sturmböen bis 32 kt. prüfen Schiff und Mannschaft. Die Solarwave läßt sich erstaunlich gut lenken, auch die Paneele machen nicht die geingsten Geräusche - natürlich keinerlei Schäden. Weil der Ostwind gegen die Strömung aus Westen binnen Minuten hohe steile Wellen aufbaut, suchen wir Schutz in einem Seitenarm - der Wind fegt in schaurigen Böen über uns hinweg - unmöglich,so zu ankern, weil das Boot trotz der 5kmh Strömung vom Wind angetrieben gegen die Strömung über den Anker treibt - umgekehrt geht es auch nicht, weil die Strömung lieber das Heck mitnimmt (mehr Lateralfläche aufgrund des Ruders) als den Bug - so steht das Boot immer schräg zum Anker und die Kette würde am Rumpf scheuern - das geht natürlich nicht. Bug und Heckanker sind zwar vorbereitet, sind uns aber zu kompliziert. Mit laufenden Motoren stabilisieren wir das Boot so in der Strömung, dass wir die Böen sicher abwettern und dann weiterfahren an einen Ponton gegenüber von Silistra - Donau-km 375.

Kurz vor dem Anlegen kommt ein hypermodernes Jet-Motorboot längsseits, die 3 Männer im Boot bewundern unseren Solarkatamaran und stellen etliche Fragen. Wir legen an, essen zu Abend, es ist schon nach 20 Uhr. Plötzlich Aufregung am Steg, 5 Männer nähern sich, darunter ein Polizist und einer von der Donauverwaltung, die uns mehrmals eindringlich fragen, ob wir Probleme mit den anderen 3 Männern haben und ob wir ordnungsgemäß einklariert in Rumänien sind. Die 3 Männer sind die Bootfahrer von vorhin, die noch im Boot sitzend unsere Homepage studiert haben, zurück an Ihren Anleger gefahren sind um dann mit dem Auto per Fähre nach Rumänien zu kommen, um die Solarwave noch einmal zu sehen!
Die Herren machten einen guten Eindruck also haben wir sie unter den erstaunten Blicken der beiden "Offiziellen" an Bord gebeten. Es stellte sich heraus - respektable Mitglieder der Gesellschaft - Besitzer des Industrieverlade-Hafens, Chef einer Fabrik für Getreidetrockenanlagen und Förderbänder - der Dritte im Bund ein super-sympathischer Mann Bodyguard-Format - entpuppt sich am nächsten Tag als Honda 1800 Chopper-Fahrer und belesener intelligenter Mann. Doch dazu später.

Sie wollten uns zum Essen einladen, wir hatten schon, also wurde kurzfristig gecatert - mehrere Tüten voll Köstlichkeiten landeten binnen Minuten am Cockpittisch.
Die Herren - hoch interessiert am Solarwave-Projekt löcherten uns mit Fragen. Erst nach Mitternacht nehmen wir Abschied.
Am nächsten Tag - Dienstag - wollen wir früh raus und um 7 losfahren.

Am nächsten Morgen: Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes, nach kurzer Lagebesprechung beschließen wir noch einen Tag zu bleiben und es positiv zu sehen, unsere neuen Freunde in Silistra anzumailen und die bulgarische Seite zu besuchen. Lothar und Barbara aus Wels, die mit ihrem Boot wenige km vor uns lagen sind trotzdem losgefahren und erlebten Sturm und Wellen bis 1,5m die sie zum Stoppen zwangen. Glück gehabt.

Silistra liegt in Bulgarien -. wir können mit dem Boot nur hin, wenn wir kompliziert in Rumänien aus-, in Bulgarien ein und am nächsten Tag wieder aus- und in Rumänien wieder einklarieren.- incl 4-maliger Schiffsbesichtigung - da nehmen wir lieber die Fähre und machen einen ganz normalen inner-EU-Grenzübertritt.

Dort werden wir schon von Yordan im BMW X6 erwartet - Stadtrundfahrt, zu den Sehenswürdigkeiten und Spaziergang durchs Zentrum mit Essen auf einem schönen Platz, mit der Honda 1800 geht es in Rauschefahrt zur Festung Medzini Tabija die auf einem Hügel südlich über der Stadt thront. Mittlerweile sind die drei Herren wieder komplett, alle haben sich die Zeit genommen, uns ihre Stadt zu zeigen, also werden wir 2 Touristen von drei hochkarätigen "Chauffeuren" mit drei Luxus-Fahrzeugen herumgefahren - siehe Foto.

Fortsetzung im nächsten Tagebucheintrag "Borcea-Arm"

19.07.2010 09:06:16
Wir haben eine Woche in Giurgiu verbracht - einer Stadt, vor der man uns eindringlich gewarnt hat und in der es von "Gaunern" nur so wimmeln soll - die man nicht besuchen sollte .....

Wahr ist hingegen, überaus freundliche und hilfsbereite Menschen, die uns selbstlos von dem wenigen das sie haben noch was abgeben, die helfen wo es nur geht, auf unser Boot aufpassen und durch die Gegend fahren mit ihrem Auto ohne eine Gegenleistung dafür anzunehmen, die man direkt austricksen muss, damit man sie wenigstens zum Essen einladen kann oder ihnen Hirter Bier und Wiesbauer Wurstspezialitäten schenkt.
Wir stellen bei Bedarf gerne Kontakt zu unseren
hilfreichen Geistern her, sie haben uns angeboten ihre TelNr, weiter zu geben ....

Bisher nur positivste Erlebnisse in Rumänien - lediglich das Essen war in Bulgarien (wir haben Rousse einmal kurz per Auto besucht), in Serbien und Ungarn besser.

Auch die Hunde - vor denen man uns eindringlich gewarnt hatte - waren total relaxed und freundlich - sofern man ihre Sprache spricht und sich Zeit für sie nimmt. Es wundert uns nicht, wenn sie Menschen gegenüber unfreundlich sind, die sie mit dem Auto fast (oder ganz ) niederfahren oder mit Steinen nach ihnen werfen. Freilaufende Hunde haben in diesem Land einen anderen Stellenwert als bei uns, wenn der mutige Mensch im Auto sitzt, traut er sich, den Hund nieder zu fahren .... wenn er dem Hund Auge in Auge als Fussgänger auf der Straße begegnet, dann ist es mit dem Mut nicht weit her ...

Wir haben die gefürchteten Wachhunde (siehe Foto) des Tonnenlegers, neben dem wir gestanden sind, mit Aufmerksamkeit und kleinen Leckerlis bedacht und siehe da, lammfromm waren sie! Der Abschied ist uns sehr schwer gefallen ......

Die Freundlichkeit der Menschen - und auch der Huinde - hat uns überwältigt!

Wir haben in der Woche in Giurgiu etliche Arbeiten am Boot erledigt, die letzten 2 Gebo-Dachluken und die Jalousien im Salon eingebaut, endlich alle Instrumente am Innensteuerstand ordentich installiert - ganz ungewohnt ohne hängende Kabel.
Der elektrolytische Wasserentkeimer von Cleanaqua hat seinen Platz im Tank bekommen und sorgt an jetzt für keimfreies Dusch- und Trinkwasser.
Die LED-Decksstrahler von Hella sind so montiert, dass wir zur Einbrecherabschreckung das ganze Deck mit geringstem Stromverbrauch hell erleuchten können - nachdem die Menschen hier so freundlich sind, fragen wir uns, warum wir das gemacht haben.
Aber es kommt auch ganz sicher drauf an wie - und mit welcher Einstellung - man diesen Menschen begegnet!
Rumänien - bis jetzt zumindest - ein schönes Land mit offenen und freundlichen Bewohnern.
Die "Zigeuner", die mit Trickdiebstahl und ähnlichem Ihren Unterhalt verdienen, sind auch hier verhasst und machen nach Auskunft von Einheimischen ihre Raubzüge lieber im Ausland, wo sie niemand kennt ......

13.07.2010 16:26:01
Wir stehen seit 2 Tagen in Giurgiu / Rumänien, gegenüber von Rousse / Bulgarien. Es war extrem heiß heute, gerade hat es sich als Gewitter entladen, ist ab er schon wieder vorüber. Wir gehen mit unseren neuen Bekannten zum Abendessen - Michelle und Adrian arbeiten beide bei der Polizei - das hat es deutlich erleichtert, einen neuen Liegeplatz zu bekommen. Von 75 € /Tag konnten wir den Hafenkapitän selbst auf 10 € runterhandeln - allerdings direkt in der Donau, in der Strömung - noch immer schwimmen ständig Bäume unter dem Boot durch, nicht angenehm. Aber mit Unterstützung der Freunde von der Polizei hat uns der Hafenkapitän einen Platz am Ende des Industriehafens zugewiesen, es riecht ein wenig nach Fisch, aber es ist sehr ruhig hier, keine Strömung, keine treibenden Bäume, 3 scharfe Hunde passen auf das Boot auf - das einzige Problem ist lediglich, dass sie möglicherweise nicht einmal uns auf das Boot lassen werden. Wir haben Spaghetti um sie zu bestechen vorbereitet.
Neben uns liegt die Cetatea - ein Schaufelraddampfer aus dem Jahr 1905 ein faszinierendes Stück Geschichte ..... das Foto habe ich vom Steuerhaus herunter gemacht. Wer Interesse hat - das sensationelle Schiff wartet auf die Verschrottung - vielleicht findet sich jemand, der die Cetatea rettet - sie wäre es wert! Fotos können auf Anfrage zugeschickt werden - Dampfkessel, Kolben. Zylinder, Kurbelwelle - alles noch vorhanden!

09.07.2010 08:36:43
Heute haben wir den südlichsten Punkt der Donau befahren - siehe Foto. Nun liegen wir kurz vor Turnu Maguerele in einem Seitenarm und teilen uns den Ankerplatz mit ca. 100 Fliegen, die im Salon fangen spielen. Am Abend werde ich sie mit dem Staubsauger zählen, wie viele es genau warn. Staubsauger ist besser als Giftangriff.
Heute sind wir 70 km gefahren, die Batterien sind während der ganzen Fahrt aufgeladen worden, obwohl wir nie unter 10 kmh durchs Wasser gefahren sind. Die Strömung läßt schon deutlich nach, es sind nur noch ca. 3 kmh - Gesamtgeschwindigkeit über Grund daher ca. 13 kmh. Das Hochwasser beeinträchtigt uns gar nicht, das Wetter ist schön geworden - wir genießen die Tage.

Für Leser die noch kurzfristig mitfahren wollen - ab Ruse /Giurgiu sind noch Plätze frei - 2 Wochen Donaudelta und kleine rumänische Fischerdörfer stehen am Program

08.07.2010 17:55:18
Unsanft sind wir heute morgen aus dem Schlaf gerissen worden - und unfreiwillig und unverzüglich mussten wir aus Calafat abreisen.
Was geschah? An dem Ponton an dem wir gelegen sind, wurde testweise das Förderband angemacht, dabei sind aus dem Eisenrohr über unseren Paneelen ein paar Kilo Schlacke gefallen und an Deck und auf den Paneelen gelandet - siehe links unter dem Rohr das braune Häufchen.

Wir sollten gleich ablegen hat man uns mitgeteilt, es kommt gleich ein Frachter der hier beladen wird.

Also sind wir dann los - und weil grad einmal schönes Wetter war auch gleich 120 km nach Bechet gefahren.

Wir möchten aber betonen, dass die Arbeiter sich in aller Form für das Mißgeschick entschuldigt haben, alle waren sehr freundlich gewesen, wir waren sehr froh, dass wir dort 5 Tage gratis liegen durften!

Eigentlich wollten wir beim Schaufelraddampfer "Radetzky" Halt machen, aber der lag in einem kleinen Hafen geschützt wegen des Hochwassers. Anlegen unmöglch - außerdem war er geschlossen.

Also sind wir weiter gefahren nach Bechet.
Hier sind wieder mal die Polizisten zur "Revision" an Bord gekommen, Solarkat schauen .... überall herrscht großes Interesse - unsere Begeisterung hält sich jedoch in Grenzen, wenn die Herren mit Schlammschuhen bis in die Kabinen gehen ......
Schlammschuhe? Bis gestern war die Polizeistation 1m unter Wasser - ein BMW der davor steht war dabei - bis zum Fenster stand er sichtlich unter Wasser. Der Eigentümer kann froh sein, dass das Wasser ins Innere eingedrungen ist - sonst wäre er nämlich aufgeschwommen und weggetrieben ..... ;-)
Der Weg vom Anleger bis zur Station wäre ohne jegliche Adaptierung als "Mud-Wrestling-Ring" geeignet!

07.07.2010 14:51:47
Nach unserem Ausflug nach Bukarest sind wir wieder wohlbehalten in Calafat angekommen. Einen Tag dauerte die Hinreise, einen Tag waren wir in Bukarest, einen Tag benötigten wir für die Rückfahrt.
Das Boot hatten wir in der Obhut von 2 Bojenlegern zurückgelassen, die offenbar wegen des Hochwassers wochenlang nicht rausfahren und daher Zeit hatten unser Boot zu bewachen - weit hatten sie nicht zu gehen - wir liegen derzeit längsseits an ihrem Arbeitsponton.

Einen mittleren Schock haben wir allerdings beim Anblick der Donau bekommen - ca. 1 Meter hohe steile Welle - Wind mit ca. 6 Bft - 50 kmh - aus West - da die Donau hier gerade eine Schleife macht ist es Wind gegen Strom. Ein verzichtbares Vergnügen.
Aber wenige Kilometer weiter wird er bereits wieder zum Rückenwind. Wir werden aber dennoch ein wenig hier warten - so man uns läßt, wir stehen nämlich auf dem Liegeplatz eines Tonnenlegers, der wegen des extremen Hochwassers da weg mußte. Im weiteren Verlauf der Donau gibt es noch mächtiges Hochwasser, ganze Landstriche werden derzeit evakuiert, das rumänische Fernsehen berichtet non-stop darüber. Für uns eigentlich kein Problem in diesen Bedingungen zu fahren, aber es ist außerordentlich schwierig einen Liegeplatz zu finden, die wenigen sicheren und verfügbaren Anleger sind mit runänischen Schiffen belegt. Na mal sehen.
Im Moment müssen wir jedenfalls wieder mal warten, bis sich das Hochwasser beruhigt hat, im Unterlauf der Donau ist wegen der Zuflüsse aus dem Norden Rumäniens jedoch noch mit viel Wasser zu rechnen.

Die Termine im August in Griechenland und im September und Oktober im Jonischen Meer sind jedenfalls nicht gefährdet - wir haben reichlich Puffer eingebaut!
Es sind übrigens noch Plätze frei - vor allem die Badewochen in Griechenland sind ein Renner - kristallklares Wasser, ruhiges Meer, Sonne ... und lautloses Dahingleiten!
Anfragen bitte an reservation@solarwave.at

Das Foto zeigt den ehemaligen Regierungspalast von Ex-Präsident Nicolae Ceausescu - den er sinnreich "Haus des Volkes" nannte.

Bemerkenswert ist, dass alle - wirklich alle - Menschen mit denen wir gesprochen haben, ungefragt Lobeshymnen über die Zeit unter Ceausescu gesungen halten. Alle hatten damals Arbeit und Wohnung, die Strassen waren sauber, wenn etwas kaputt war, wurde es repariert, keine Kriminalität, keine Staatsschulden, in allen Fabriken wurde gearbeitet - niemand musste hungern. Jetzt leben viele auf der Strasse, müssen hungern, die Wohnungspreise und die Steuern sind explodiert, die Löhne hingegen nicht. keiner weiß, wovon er morgen leben wird. Pensionisten bekommen etwa 200 Euro pro Monat, ein Lehrer oder ein Polizist mit 25 Dienstjahren verdient 400 Euro.
Die Werbung der westlichen Firmen ist wider- und allgegenwärtig - und die ebenso wider- und allgegenwärtigen österreichischen Banken machen es möglich - viele Menschen sind ebenso hoch verschuldet wie die Banken - aber zweitere können sich ja vom Staat wieder frisches Geld drucken lassen, wenn sie die offenen, nicht rückzahbaren Kredite "wertberichtigen".

Importware - und das ist außer Gemüse und Fleisch praktisch alles - kostet gleich viel wie bei uns. Alles was im Land produziert wird, kostet etwa halb so viel wie in D oder Ö. Eine unglaubliche Anzahl von leer stehenden verwahrlosten Wohn - Betriebs und Bürogebäuden, schlechte Strassen, Autobahnen fehlen fast völlig, schlechte Infrastruktur u.v.m. ist die dunkle Seite dieses Landes, sehr freundliche und hilfsbereite Menschen, eine wunderschöne Landschaft und günstige Preise die andere Seite.

Rumänien ist einen Besuch wert!

Empfehlenswert: Hotel Dacia - 50€ für ein Doppelzimmer mit Frühstück für 2 Personen!!
Aufpassen:; Taxis verlangen weit überhöhte Touristenpreise. - Normalpreis: 1,39 Lei (30 Cent) pro Kilometer - unbedingt auf Taxameter bestehen - keinen Festpreis vereinbaren!

03.07.2010 14:54:08
Gestern hatten wir ein Erlebnis der besonderen Art - beinahe sind wir von einem Schubverband zermalmt worden - Heike hatte schon die Pässe und das Geld gepackt - wir wollten uns schon mit einem Sprung auf den Frachter an dem wir längsseits waren retten, für eine Flucht mit dem Boot schien es zu spät, sind dann aber in einem Blitzmanöver mit Vollgas geflüchtet - Details dazu demnächst mit Fotos auf der HP.

Weil das Wetter heute endlich wieder mal schön ist, sind wir nach 7-stündiger Fahrt hinter der Schleuse Djerdap 2 - das 2. Eiserne Tor - auf einen Frachtschiffparkplatz gefahren, liegen hier an einem Frachter längsseits (siehe Foto) - hunderte Möven kreischen, Moskitos surren, die Sonne scheint, wir können uns endlich mal aufwärmen nach den kühlen Temperaturen und Regenschauern der letzten Wochen. Heute wird es noch ein Gewitter geben, aber wir konnten zumindest 2 Stunden in der Sonne braten.
Djerdap 2 ist die letzte Schleuse vor dem Schwarzen Meer - unerwartet unspektakulär - wenn man schon 67 Schleusen hinter sich hat von Bonn bis hierher, sind die nur 4 Meter Hubhöhe kaum ein Foto wert - wir sind auf der rumänischen Seite geschleust worden, die serbische ist glaub ich noch ein bisserl fotogener. Schade. Wie auch immer - es hat reibungslos geklappt.
Heute übernachten wir idyllisch an einem Frachterwrack mit Seeschwalben-Brutkolonie - nun aber an der Kurveninnenseite! (man lernt ja dazu) - morgen early morning fahren wir nach Calafat - morgens ist die Gewitterwahrscheinlichkeit deutlich geringer.

02.07.2010 19:14:54
Nun haben wir etwas länger als beabsichtigt hier in Turnu Severin verbracht - das Wetter hat uns an der Weiterfahrt gehindert. Aber am Samstag früh geht es weiter zur letzten Schleuse und dann nach Calafat in Rumänien.

30.06.2010 16:04:55
Schon atemberaubend die Strecke - nun sind wir im dritten und letzten engen Abschnitt des Eisernen Tores - Einbahnverkehr, gerade kommt uns ein Fahrgastschiff entgegen. Auf der gesamten Strecke von 110 km, die wir heute gefahren sind, begegneten uns 8 Schiffe - darunter 4 Schubverbände - und alle 8 sind uns auf den ca. 15 Kilometern entgegengekommen, an denen ein Ausweichen aufgrund der Enge der Fahrrinne und der starken Strömungen und Strudel kaum möglich ist - bei 4 Entgegenkommern hat es zusätzlich noch geregnet. Und 4 sind uns in Einbahnstrassen mit Begegnungsverbot entgegengekommen - wir wären als Talfahrer zwar im Vorrang gewesen, da dies nur für die Berufsschifffahrt gilt, wird auf "nur" 7,5m breite Sportboote keine Rücksicht genommen. Auf den anderen 95 km, an denen die Donau bis zu 1 km breit war, begegnete uns kein einziges Boot! Aber es gibt keine Zufälle!

30.06.2010 10:28:04
Nach langen Überlegungen, ob wir überhaupt fahren sollen - im Osten teifschwarze Gewitterwolken und eine Wettervorhersage die Regen prognostiziert - haben wir es dann doch gewagt. Überwiegend schönes Wetter waren die Belohnung - allerdings auch lange Stunden des bangen Zitterns, ob die Gewittertürme und die Blitze uns erwischen werden oder nicht, wechselten mit der Aufregung in den engen Passagen des Eisernen Tores.
Die Einfahrt zur ersten der drei jeweils ca. 5 km langem Teilstücke des Eisernen Tores, in denen die Donau sich ihren Weg durch hohe Felsformationen gebahnt hat.

28.06.2010 14:05:23
Nachdem sich heute Morgen schon winzig kleine Sonnenstrahlen gezeigt hatten,sind wir gleich nach dem Frühstück mit unseren Strida-Fahrrädern los, um uns Belgrad anzuschauen und notwendige Einkäufe zu machen.
Belgad wirft uns nicht gerade vom Hocker. Sehr viele Gebäude die verdreckt und herunter gekommen sind. Teilweise stehen große Gebäude wie das von den Amerikanern zerbombte und völlig zerstörte Polizeihauptquarter,völlig unverändert da - siehe Foto - möglicherweise als Mahnmal. Und man hat den Eindruck, sie sind stolz darauf! Die meisten Gebäude sind grau-braun - ungepflegt, seit Jahrzehnten nicht mehr gepflegt, geschweige denn renoviert worden. Dabei wären die ursprünglichen meist neo-klassizistische Fassaden die stark an Wien und Budapest erinnern, wirklich erhaltenswert - wunderschöne Stuckarbeiten, Säulen, die von meterhohen steinernen Figuren getragen werden, absolut prachvoll, aber völlig verkommen. Schade.
Am östlichen Rande der Stadt steht eine Römisch-orthodoxe Kirche, sehr imposant und prächtig. Derzeit wird sie renoviert.
Wir radeln noch durch unzählige Einkaufsstraßen, besorgen die notwendigen Lebensmittel und um 12.30h treffen wir wieder am Boot ein. Wir legen gleich ab um das Wetter zu nutzen .
Heute haben wir nur 55 km bis Smederevo zu fahren.

27.06.2010 16:30:32
Am Samstag sind wir in Belgrad angekommen, die ganze Nacht und bis Sonntag Mittag hat es geregnet, danach sind wir auf Einladung von Nedo - dem Besitzer von einigen Lokalen in und um Belgrad in eines seiner Restaurants eingeladen worden - Kalbssuppe, Lamm vom Rost und andere Spezialitäten wurden serviert. Wir sind begeistert von der Freundlichkeit und Gastlichkeit der Menschen hier. Wenn Sie mal hier in die Gegend kommen - Restaurant Vodenica in der Savemündung ist ein schöner sehr stadtnaher Liegeplatz und gut zum Fischessen. Das Restaurant ADA in Zimun an der Mündung des 2.Savearmes ist ein tolles Restaurant im Prominierviertel der Stadt.
Belgrad hat wunderschöne Gebäude - leider meist ziemlich verfallen, die Innenstadt selbst ist gepflegt, Fussgängerzone mit Geschäften und Restaurants sehr ähnlich wie in Wien, Budapest, Graz oder Klagenfurt. Fotos dazu gibt es morgen - heute ein Foto von den überfluteten Gastgärten in der Savemündung - links die Restaurantschiffe, an einem davon liegen wir, in der Mitte ein Autodach - er hat es nicht mehr rechtzeitig vor der Flut geschafft wegzufahren.

26.06.2010 06:34:15
Um 15h kommen wir in Novi-Sad an. Der Hafen erweist sich für uns durch das Hochwasser kleiner als erwartet.Viele Stege sind überschwemmt, andere zu klein für unsere Solarwave. Nichts desto trotz, wir finden einen passenden Platz an einem rostigen Schwimmsteg der auf leeren Ölfässern schwimmt und machen uns gleich auf den Weg in die Stadt. 3 km Fußmarsch entlang des Donauufers.
Novi-Sad ist eine durchaus reizvolle, sehenswerte Stadt. In verschiedensten Baustilen erbaute Häuser, eine große Fußgängerzone, von der man jeweils rechts und links in Einkaufs- Passagen bummeln kann, laden zum stundenlangen flanieren ein. In einem ausgezeichnetem Restaurant essen wir zu Mittag. Mit dem Taxi gehts zurück zum Boot (2 €), wo uns abends dann noch ein serbisches Fernsehteam besucht und einen Bericht über unsere Solarwave macht.

24.06.2010 06:42:27
Die Ortschaft Apatin ist ein kleines, dem serbischen Stil gerechtes, hübsches Städtchen mit überdimensional großer neuer Fußgängerzone und Geschäften.5 Min. Fahrzeit mit dem Rad von der Marina entfernt.

Die Marina selbst ist neu gebaut, noch nicht offiziell in Betrieb obwohl Wasser und Strom vorhanden sind. Polizei und Hafenmeister rund um die Uhr anwesend.
Der Hafenmeister Michael und sein Personal sind außerordentlich bemüht, zuvorkommend, hilfsbereit und freundlich.
Wir können diese Marina wärmstens empfehlen!!!
Gestern fuhren wir mit dem Taxi in die 20 km entfernte Stadt Sombor.Taxi dorthin kostet 6 Euro!
Da gibt es einen großen Markt mit frischem Obst, Gemüse und vielen anderen Sachen.
Die Fußgeherzone zieht sich umsäumt von Biergärten und Cafe´s mittig duch dieses Städtchen.

Nach einem gemütlichem Abschiedsabend mit unseren Freunden aus Linz ( Paradiso ) fahren wir heute um 7,30h weiter.

19.06.2010 06:32:59
Die schwimmenden Bäume werden immer lästiger - ständiges Zick-Zack-Fahren ist notwendig - gefährlich ist es vor allem in der Nacht wenn man in der Strömung liegt und die Bäume unter uns durchdonnern. Selbst die großen Frachter haben damit zu kämpfen. Ein durchtreibender Baum kann das Ruder oder den Propeller blockieren, was dann zu Manövrierunfähigkeit und in der Folge zu einem schwerwiegenden Unfall führen kann, wenn so ein 250m langes Ungetüm quer vor einer Brücke liegt ....
Also ist höchste Vorsicht angeraten.

Nach ungewöhnlich schnellen und unbürokratischen Zollformalitäten zwischen Ungarn und Serbien und einer Nacht längs an einem Frachter sind wir in Apatin eingelangt.

Ein Hagelsturm zur Begrüßung hat uns große Sorgen bereitet. Während die bis zu Tischtennisball großen Eiskugeln - siehe Foto - auf das Solardach hämmerten, habe ich schon die Schlagzeilen vor mir gesehen: "Solardach der Solarwave völlig zerstört - Weltumrundung schon zu Ende?"
Heike meinte, das müssen die schon aushalten - aber solche Eisklumpen? Wie die auf das Dach und das Deck hämmern - und es hört nicht auf! Über 15 Minuten hat der Spuk gedauert, noch bei strömendem Regen gehen wir vor um zu schauen - alle Paneele am Dach sind in Ordnung - große Erleichterung - Die Paneele von Day4Systems liegen ja noch an Deck und warten auf ihren Einsatz an der Reling. Auch sie wurden nicht beschädigt. Herzlichen Dank an Kioto und Day4Systems - gute Qualität!

17.06.2010 17:01:03
Auf dem Foto sehen Sie die ungarische Tiefebene, eine sehr schöne und unberührte Landschaft, durch die sich die Donau schlängelt.

Nachdem wir im hübschen Örtchen Baja mit Daniel von Daniels Cafe (direkt am Wasser und mitten in der Stadt zugleich) zusammengesessen hatten sind wir um 14 Uhr aufgebrochen zur ungarisch-serbischen Grenze - nach der ungarischen Abfertigung mussten wir ungeplanterweise weiter fahren um das Land zu verlassen - erst um 8 Uhr waren wir trotz Rauschefahrt mit 8 Knoten (höchst unökonomisch, machen wir sonst nicht) an der serbischen Grenze - super freundliche Beamte haben uns rasch abgefertigt, um 21.10 waren wir wieder am Boot - dann mussten wir noch in hereinbrechender Dunkelheit und unglaublichen Moskitoschwärmen einen Anlegeplatz suchen - rasch war der erstbeste längs an einem deutschen Frachter gewählt, mit der Mannschaft alles besprochen und das Boot festgemacht. Mindestens 50 Moskitos mussten wir im Salon jagen, bevor Ruhe einkehren konnte.

Morgen fahren wir nur 20 km nach Apatin - danach ist die Donau noch wegen Hochwassers gesperrt - wir kommen wieder einmal nicht weiter. Eine Terminplanung ist auf diesem Fluss nicht möglich, viel zu unberechenbar ist er, viel zu sehr ist man vom Wohlwollen der Natur abhängig. Hier liegen zig große Frachter vor Anker und warten darauf, bis die Donau in ein paar Tagen wieder freigegeben wird.

17.06.2010 04:25:44
Wir sind in Baja, einem kleinen Ort ca. 150 km südlich von Budapest. Die Strecke hierher war wie gewohnt. Von den vielen auf der Karte eingezeichneten Bojen waren nur sehr wenige vorhanden und die wenigen haben sich losgerissen und irgendwo in den Büschen versteckt - die Donau war also "sehr übersichtlich und die freie Wahl der Fahrrinne nicht durch Bojen beeinträchtigt". Die Karte aber übersät mit Untiefen .... wir haben mehrere Boote gesehen, die für das Warten der Bojen zuständig sind - allerdings lagen sie in den Häfen. Stattdessen werden mit EU-Förderungen Brücken und Autobahnen gebaut, die im Nichts enden. Endlose Weite, umsäumt von Büschen wenige Ortschaften und die sind meist nicht am Fluss, wenig Verkehr, die Frachter die einem begegnen sind dafür aber recht groß - Schubverbände mit über 200m Länge und vor allem über 30m Breite.

Am Sonntag waren wir in Budapest - eine wunderschöne Stadt mit sehr viel Geschichte - die mit Österreich eng zusammenhängt. Daher auch die starke Ähnlichkeit mt Wien - sogar einen "Prater" haben sie da - er heißt nur anders. An allen Ecken der Stadt wird repariert und restauriert, die alten Gebäude bekommen neue Farbe, damit sie neben den (unpassenden) neuen Architekturen nicht untergehen. In der Prestige-Marina im Norden der Stadt überraschte uns in der Hafeneinfahrt ein Gewitter, wie man es nicht oft erlebt - direkt neben uns sind Blitze ins Wasser gefahren - an Bord immer ein mulmiges Gefühl - aber keine Schäden zu verzeichnen, die Blitzschutzanlage der Solarwave scheint zu funktionieren.

Am Montag sind wir nach einen Großeinkauf weiter nach Dunaföldvar gefahren - an einem ehemaligen Restaurantschiff haben wir angelegt. In unserem Donau-Buch hat uns ein erfahrener Donauskipper die Warnung eingetragen: "Achtung Gauner" - das war das geringere Problem, der Preis von 20 Euro fürs Festmachen - ohne Restaurant, Wasser und Strom ist zwar teuer, aber tragbar. Im Morgengrauen sind dann allerdings richtige Stämme unter unserem Boot durchgeschwemmt worden, was für reichlich Aufregung zu nächtlicher Stunde gesorgt hat.Ein ca. 5 m langer und Baum mit fast einem halben Meter Durchmesser hat sich dann im Ruder verhakt - mit gemeinsamen Kräften und etlichen blauen Flecken konnten wir ihn so weit unter Wasser drücken, dass er weiter gespült wurde. Fotos davon auf der HP unter News.

Heute Donnerstag geht es weiter in Richtung serbische Grenze.

11.06.2010 04:36:50
Die Fahrt von Wien nach Bratislava war problemlos, wenn auch etwas anstrengend. 20 - 25 Knoten Gegenwind forderten schon etwas Kraft von den Motoren, wir sind erstmals mit den Torqueedos gefahren - und das war gut so, weil noch immer recht viel Treibholz im Fluss schwimmt. Im Falle einer Beschädigung ist ein Aussenborder-Propeller schließlich wesentlich leichter zu tauschen als einer, der unter dem Boot an der Wele montiert ist ....
Bratislava ist eine sehr hübsche Stadt, die in ihrer Innnestadt sehr an Graz oder Klagenfurt erinnert - Stil der Gebäude, Cafees, Touristenschwärme ....
Von der hiesiegen Yacht-Pool-Repräsentatorin - Zuzana Ballaschova - sind wir überaus freundlich empfangen worden, gestern lud sie zu einer Weinverkostung in die Innenstadt.
Am ersten Abend wurden wir von Ivan, einem Freund einer unserer Gäste, in das neue Einkaufszentrum "Eurovea" gefahren und dort zum Essen eingeladen. Ivan hat ein Restaurant in dieser neuen großzügig gebauten Einkaufsmeile. Sie liegt direkt an der Donau - große freie Wiesenflächen laden zum Verweilen am Fluss ein, dutzende Lokale aus aller Herren Länder, Boutiquen und Geschäfte aller Arten lassen den Nachmittag schnell vergehen. - moderne Architektur gepaart mit sehr ansprechendem Design vermittelt einen hohen Erlebenswert.
Da können sich die Planer unserer Einkaufszentren mal eine Scheibe von abschneiden!

Heute geht es mit unseren Freunden von der "Paradiso" im Konvoi weiter flussabwärts nach Komarno. Morgen kommen wir nach Budapest.

01.06.2010 15:36:00
test4-cam-breit

01.06.2010 14:26:51
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01.06.2010 14:10:52
test2 camera breit

01.06.2010 14:07:33
test -camera breit

18.05.2010 21:46:40
Nach ein paar sehr windreichen Tagen in Melk, die wir aber gut geschützt in der Marina Melk verbracht haben, sind wir heute nach Wien gefahren und liegen nun in der Marina Wien. Am Donnerstag den 20. findet die erste Pressekonferenz statt, am 27. folgt eine weitere. Am Foto im Hintergrund die Skyline von Wien

17.05.2010 08:45:02
testeintrag

15.05.2010 13:48:31
Das Wetter ist passabel - zwar stark bewölkt aber es regnet nicht, wir fahren meist über 17 kmh, wir versuchen heute soweit wie möglich zu kommen, weil morgen das Wetter erheblich schlechter werden soll.

13.05.2010 16:20:18
Die Strecke vom Fischerstüberl bei Passau bis nach Linz - 4 Schleusen und 108 km haben wir in einer Fahrzeit von 9 Stunden zurückgelegt - deutlich schneller als erwartet. Zugegeben, die Donau hat schon ein bisserl mitgeschoben ....
Das Wetter war eher bescheiden, die ganze Nacht und am Vormittag hat es geregnet, bei Pressetermin mit dem ORF hat es zum Glück aufgehört.

13.05.2010 16:05:18
DIe Strecke vom Fischerstüberl bei Passau bis nach Linz - 4 Schleusen und 108 km haben wir in einer Fahrzeit von 9 Stunden zurückgelegt - deutlich schneller als erwartet. Zugegeben, die Donau hat schon ein bisserl mitgeschoben .....

13.05.2010 06:38:51
Die Solarwave liegt in Schweinfurt an Land, das Ruder,das bei einer Grundberührung beschädigt wurde, wird ausgetauscht. Über das Wochenende werden beide Skegs entfernt, beide Ruderblätter erneuert, die Ruderlager umgebaut und verstärkt. Am Freitag den 30.4. wurde das Boot aus dem Wasser gehoben, am Montag den 3. war die Solarwave wieder im Wasser und setzte ihre Reise mit neuen Rekordetmalen fort

29.04.2010 14:51:32
Die Solarwave fährt mit über 10 kmh über Grund in Richtung Schleuese Kitzingen, unser heutiges Etappenziel - knapp 80 Kilometer und 8 Schleusen!!! haben wir heute in 14 Stunden geschafft!
Morgen heißt es nochmal früh aufstehen, damit wir pünktlich am frühen Nachmittag beim Kran in Schweinfurt sind.

27.04.2010 15:35:44
Besuch der Presse

24.04.2010 07:55:04
Das Teakdeck wurde von der Fa. WolzNautic bis 2 Uhr norgens verlegt, heute wirde es fertig gestellt. Man Sieht am Bild die Schläuche, es wird unter Vakuum mit Sika verklebt.

23.04.2010 12:49:27
Nochmal mit Console

23.04.2010 09:58:12
Wir liegen noch im Hafen des WSS Seligenstadt in Karlstein

07.04.2010 08:30:00
Am 7.4. um 9 Uhr startete die Solarwave zur Weltumrundung